Spargelgenuss

Konnten früher nur wohlhabende Bürger Spargel genießen, kann heutzutage jeder Spargel auf den Tisch bringen. Der Spargel ist leicht, gesund und reinigt von innen. Er entschlackt und entwässert und kann vielseitig eingesetzt werden. Geduld zahlt sich aus. Sobald die Spargelsaison eröffnet ist, sollten Sie sich in Geduld üben und erst die „zweite Generation“ abwarten. Die ersten Spargelsorten sind aufgrund der im Winter eingelagerten Schadstoffe meist noch sehr bitter. Dafür sind die Nachfolger umso geschmackvoller. Spargel_1Wer Spargel frisch vom Feld beziehen kann, hat einen eindeutigen Vorteil. Im Supermarkt müssen Sie selbst genau prüfen, wie frisch der angebotene Spargel wirklich ist. Doch das Überprüfen geht relativ leicht. Die Finger vom Spargel lassen sollten Sie dann, wenn die Schnittstelle bereits weiß und flaumig aussieht. Je frischer, desto
besser. Folgende Qualitätsmerkmale sind wichtig:

• Schnittfläche: Sie sollte noch nass sein oder doch zumindest feucht.
• Spitze: Sie sollte noch sehr prall sein.
• Spargel allgemein: Er darf auf keinen Fall eingetrocknet sein.

Tipp: Reiben Sie die Stangen aneinander. Frischer Spargel quietscht – alter Spargel tut dies nicht.

Wollen Sie Spargel aufbewahren, dann halten Sie ihn in feuchte Tücher eingewickelt im Kühlschrank, jedoch nicht länger als zwei Tage. Besser ist es, ihn sofort weiterzuverarbeiten.

Weißer Spargel ist besonders empfindlich. Legen Sie ihn vor dem Rüsten mindestens 10 Minuten in eiskaltes Wasser. So lässt er sich sehr leicht schälen. Verwenden Sie einen Spargelschäler oder auch einen Sparschäler. Schälen Sie jede Spargelstange bis etwa einen Zentimeter vor der Spitze. Entsorgen Sie die Schalen nicht, denn daraus kann noch ein Spargelfond zubereitet werden. Das Rezept:
Die Spargelschalen in Wasser geben und mit Butter, Salz, etwas Zucker und Zitronensaft würzen. Zusätzlich eine bisschen Weißbrot hinzufügen, um eventuell vorhandene Bitterstoffe zu eliminieren. Kochen Sie dies alles einmal auf und lassen Sie es bis zu 30 Minuten ziehen. Geben Sie nach dieser Zeit den geschälten Spargel in den Fond und kochen Sie ihn wie gewohnt. Das Ergebnis ist äußerst wohlschmeckend. Sollten Sie noch Spargelfond übrig haben, können Sie Spargel, den Sie erst später verwenden wollen, zwei Tage in diesem Fond aufbewahren (Kühlschrank). Dadurch wird der Geschmack noch einmal intensiviert.
Weißer Spargel sollte zweckmäßigerweise stehend gekocht werden und zwar so, dass die empfindlichen zarten Spitzen nicht bedeckt sind.

Ein echter Profitipp: Tauchen Sie ein sauberes Küchentuch in den Fond und legen Sie es über die nicht mit Flüssigkeit bedeckten Spitzen. Auf diese Weise werden diese nur gedämpft. Kühlt der Spargel im Fond aus, entwickelt er seinen ganz besonders extremen Geschmack und das, so Profiköche, ist die optimale Zubereitungsform.

Tipp: Haben Sie den Spargel nicht rechtzeitig vom Herd genommen, um ihn im Fond kühlen zu lassen, dann schrecken Sie ihn in kaltem Wasser ab. Sonst ist der Spargel zu weich.

Ihr Heiner Finkhaus

Lokale Nahrungsmittel – frische auf Ihrem Teller

In der Küche ein Trend, bei Verbrauchern beliebt. Vor nicht so langer Zeit, da galt alles Essbare, das von weit her kam, als Symbol für Status, Wohlstand und Weltgewandtheit. Heute aber hat sich vieles geändert. Nicht das exotische Lebensmittel verschafft Prestige, sondern jenes, das aus der nahen Umgebung stammt.

Sehr gefragt sind die lokalen Bauernmärkte der verschiedenen Regionen. Dadurch finden Sie mehr Möglichkeiten um gesund zu Essen und das ist das, was so wichtig ist. Sie können am Marktstand direkt mit den Leuten sprechen und Fragen stellen. So wissen Sie, woher Ihre Nahrungsmittel kommen und wie diese angebaut und gepflegt werden. Und Sie können wieder die saisonalen Obst- und Gemüsesorten kennen lernen. Ob es sich dabei um biologischen oder konventionellen Anbau handelt erfahren Sie ebenfalls. Dies im Vergleich zur ganzjährig verfügbaren Importware aus der ganzen Welt. Einige mögen die Herausforderung des Kochens mit Saisonnahrungsmitteln; andere sagen Essen, das innert einem Tag vom Feld bis in den Teller gelangt schmeckt besser.
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Das ist alles schön und gut, wenn da nicht die Lebensmittelindustrie wäre, die, wie immer, wenn sich ein Ernährungstrend abzeichnet, auch sofort darauf aufspringt. Im Detailhandel und in Supermärkten wird mit lokalen Landwirten geworben, deren Hof nicht weiter als 30 km von der Verkaufsstelle entfernt ist. Zudem gibt es heute eine Unmenge verschiedener Bezeichnungen und “Philosophien” mit denen Lebensmittel vermarktet werden.
Von Slow Food über Bio bis zu integrierter Produktion hat der Konsument eine Schwemme von gesunden und natürlichen Lebensmitteln. Was soll ich kaufen und welchen Werbeaussagen kann ich glauben? Das hängt davon ab, ob Sie Zeit zum selber Kochen haben oder auf Restaurantessen und Convenience Food angewiesen sind. Obwohl Trends bekanntlich Gegentrends auslösen, bleibt zu hoffen, dass die Lust auf Regionales nicht zu einem Label verkommt, sondern tatsächlich dazu führt, dass Verbraucher und Erzeuger von Lebensmitteln wieder näher zusammenrücken. Die Entscheidung, ob Sie biologisches oder lokal angebautes Essen kaufen, ist eine persönliche Wahl, die auf Gesundheitlicher, sozialer und Umweltverantwortung basiert ist. Wie und was immer Sie auch Essen – geniessen Sie es.

Ihr Heiner Finkhaus