Essen mit den Fingern war bis vor einigen Jahren ausschließlich Kindern vorbehalten.
Für Erwachsene war Fingerfood eigentlich nur als Apéro-Häppchen oder an Partys an den Selbstbedienungsplatten gesellschaftlich angesagt. Heute ist dieses Essvergnügen eine trendige Angelegenheit und zeigt einen gesellschaftlichen Wandel. Als Fingerfood wird alles bezeichnet, was ohne Ess-Besteck eingenommen werden kann.
Die heutige „normale“ Arbeitszeit mit stark verkürzter Mittagspause lässt den Menschen keine Zeit mehr, in Ruhe ein warmes Essen zu geniessen. Auch die Tendenz, unterwegs, während der Arbeit, der Unterhaltung und während des Fernsehens zu essen, verstärkt den Trend zum Fingerfood. Nämlich dann, wenn der kleine Happen als Fingerfood genommen wird.
Zum Fingerfood zählen Snacks und Sandwiches wie auch Speisen aus dem Orient. Als Mittagessen ein Hot Dog oder ein Stück Pizza zu verspeisen – heute ein allgegenwärtiges Bild auf den Strassen. Was macht den Verzehr dieser Mini-Speisen so attraktiv? Die aus der Hand gegessenen Appetithappen wie Sushi oder Bruschetta, Tex-Mex und Asia-Food, Spare rips und Chickenwings, Tortillas und Quesadas sind typische Fingerfood Gerichte.
Ähnlich verhält es sich bei Sushi. Der mit Essig gewürzte und mit rohem Fisch oder Gemüse belegte Reis animiert dazu, ihn von der Hand in den Mund zu schieben, ohne Stäbchen. Sushi, Sashimi oder Dim Suns gibt es in Europa seit vielen Jahren, mit stark wachsender Nachfrage.
Ethno Food ist eine weitere Bezeichnung für die vielfältigen Häppchen oder auch grösseren Stücke. Es ist eine bunte Mixtur vieler ethnischer Geschmacksrichtungen. Die Vielfalt an Fingerfood-Rezepten ist jedenfalls riesengroß, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
In Spitälern, Alters- und Pflegeheimen ist Fingerfood eine gute Alternative für Leute mit eingeschränktem Essvermögen. Diese können so die benötigte Nahrung mit den Fingern unkompliziert und auf die Ihnen zusagende Weise zu sich nehmen.
Fingerfood hat sich in der heutigen Gesellschaft so fest etabliert, dass wir einen Teil unserer Nahrung gar nicht mehr als solches wahrnehmen.
Ihr Heiner Finkhaus